• 05.11.2025
  • Kolumne

IWA Kolumne: Blickpunkt Deutschland

In der neuen Ausgabe von „Blickpunkt Deutschland“ beleuchtet Claudia Jahn die aktuellen Entwicklungen der Jagd- und Schießsportbranche: von AKAHs strategischem Ausbau über das 100-jährige Jubiläum von Lothar Walther bis hin zum Start des VDB-Marktplatzes NXC.de. Außerdem im Fokus: die emotionale Seite des Handels – wie Fachhändler Weihnachten 2025 gestalten, mit Konzepten, Trends und Geschenkideen, die Werte und Wärme in den Vordergrund stellen.

Geschrieben von Claudia Jahn

Eine Person mit schulterlangen, grau gelockten Haaren trägt ein dunkles Jackett über einem weinroten Oberteil und zwei schwarze Ketten, eine davon mit einem weißen Steinanhänger. Im Hintergrund ist eine große, helle Messehalle mit mehreren Messeständen und einer Menschenmenge zu sehen.

In unserer Branche ist vieles in Bewegung: bei AKAH erweitern sich das Führungsteam und die Lagerkapazitäten, bei Lothar Walther blickt man auf 100 Jahre Firmengeschichte zurück, der VDB bringt die Händler über einen neuen B2B-Marktplatz zusammen und in Goch wird ein Nachfolger für ein traditionsreiches Waffenfachgeschäft gesucht.

Aber auch auf die emotionale Seite des Geschäfts richte ich in dieser Ausgabe von Blickpunkt Deutschland meinen Blick: Weihnachten ist die Zeit der Geschichten. Im Handel sind es die Geschichten hinter den Geschenken, die zählen. In meiner Recherche für diese Ausgabe von Blickpunkt Deutschland hat sich wieder gezeigt, wie unterschiedlich Fachhändler auf die Saison blicken: von minimalistischem Schaufensterschmuck bis hin zu liebevoll arrangierten Geschenklandschaften. Doch überall spürt man: Der Wunsch nach Sinn, Wärme und Wertigkeit prägt auch das Weihnachtsgeschäft 2025. Es geht längst nicht mehr nur um Umsatz, sondern um Haltung, um Produkte mit Geschichte, um Services mit Herz, um Einkaufserlebnisse, die in Erinnerung bleiben. 

AKAH: Neue Führung und starkes Signal für die Zukunft

Collage aus mehreren Bildern. Bild der gesamten Geschäftsführung der Albrecht Kind GmbH, sowie Vogelperspektive auf das Firmengelände des Unternehmens. Unten Links Logo der Albrecht Kind GmbH.
Weiterhin in guten Händen: Thomas Kind-Lundt steigt in die Geschäftsleitung der Albrecht Kind GmbH auf.

Seit September 2025 gehört Thomas Kind-Lundt zur Geschäftsführung der Albrecht Kind GmbH. Der 33-Jährige ist seit fast vier Jahren im Unternehmen tätig, zuletzt als Projektmanager und Leiter Marketing. Künftig wird er den Vertrieb verantworten. „Mein Ziel ist es, AKAH wieder sichtbarer zu machen und moderner aufzustellen – mit einer motivierten, verjüngten Vertriebsmannschaft, einer klaren Schießsport-Offensive und neuer Technik“, beschreibt Thomas Kind-Lundt seine Pläne.

Der studierte Betriebswirt war zuvor als Sales Analyst bei EMP tätig und ist seit acht Jahren Jagdscheininhaber. Besonders freut ihn die Zusammenarbeit mit seinen Onkeln Helmut und Manfred Kind, die weiterhin Geschäftsführer bleiben, sowie ab dem 1. Januar 2026 auch mit seinem Zwillingsbruder Michael Kind-Lundt.

Dass AKAH den Wandel aktiv gestaltet, zeigt sich auch auf betrieblicher Ebene: Für 3,1 Millionen Euro wurde die Lagerfläche in Gummersbach um rund 40 Prozent erweitert – eine Investition, die, wie Thomas Kind-Lundt betont, „nicht als Prestigeprojekt, sondern aus ganz praktischen Gründen“ erfolgte. Seit 2005 ist die Zahl der Artikel im Sortiment um mehr als 50 Prozent gestiegen.
Parallel investiert AKAH in Digitalisierung und den Ausbau der IT-Abteilung. Mit der neu gegründeten AKAH Sports Division unter Leitung von Michael Möglinger richtet sich das Unternehmen strategisch stärker auf den Schießsport aus. Damit sendet AKAH ein klares Signal: Tradition und Zukunft gehören hier zusammen.

100 Jahre Präzision – Lothar Walther feiert Jubiläum

Collage mit vier Motiven: Oben links ein Schmied bearbeitet glühendes Metall mit einem Hammer; oben rechts historische Aufnahme eines Mannes mit Pistole und ein Logo „Lothar Walther“ mit Bild von Präzisionsläufen; unten links eine Gruppe von Menschen vor einem Landgasthof bei einer Veranstaltung; unten rechts ein Reisebus mit aufgedrucktem Firmenlogo und eine Gruppe von Personen davor.
Impressionen der Feierlichkeiten bei Lothar Walther anlässlich des Firmenjubiläums.

Ein Jahrhundert feinster Lauftechnologie – das feierte die Firma Lothar Walther am 1. Juli 2025. Gegründet wurde das Unternehmen 1925 von Lothar Walther, dem jüngsten Sohn des weltbekannten Waffenkonstrukteurs Carl Walther. Was einst im thüringischen Zella-Mehlis mit einer kleinen Werkstatt begann, ist heute ein international anerkanntes Unternehmen mit Standorten in Deutschland und den USA.

Lothar Walther galt als Pionier seiner Zeit: Mit der Entwicklung der spanlosen Laufzieherei legte er den Grundstein für höchste Präzision in der Laufherstellung. Nach Krieg und Enteignung baute er den Betrieb in Königsbronn neu auf – mit unermüdlichem Fleiß und technischem Erfindergeist. Heute führen seine Enkel Dr.-Ing. Frank Walther und Gerd Walther die Geschäfte in dritter Generation.

Unter ihrer Leitung hat sich Lothar Walther vom Laufrohling-Lieferanten zum Produzenten einbaufertiger Komponenten entwickelt – mit einer der größten Kaliberpaletten weltweit, von Jagd- und Sportwaffen bis hin zu Spezialanwendungen in der Luftfahrt- und Medizintechnik.

Das Firmenjubiläum feierten Belegschaft und Geschäftsführung standesgemäß – mit einem Ausflug unter dem Motto „Einfach mal etwas anderes“. Nach spannenden Rennen auf der Bavaria-Kartbahn wurde in der Pflugbrauerei Hörvelsingen gemeinsam angestoßen.

Ein Tag der Freude – und des Stolzes auf ein Jahrhundert Innovation, Handwerkskunst und Beständigkeit. Die Geschichte von Lothar Walther zeigt: Präzision ist nicht nur eine technische Größe, sondern gelebte Leidenschaft über Generationen hinweg.

VDB vernetzt den Fachhandel: NXC.de startet als B2B-Marktplatz

Der Einzelhandel – und der Waffenfachhandel im Besonderen – spürt seit Monaten die Kaufzurückhaltung. Der VDB kann die Konjunktur nicht drehen, aber er kann dafür sorgen, dass Liquidität und Lagerumschlag im Markt steigen. Genau hier setzt NXC.de an: Der neue, rein gewerbliche Marktplatz verbindet Handel, Handwerk, Großhandel und Hersteller – bewährt nach einem Konzept, das seit über 20 Jahren im Auto-Teilehandel erfolgreich läuft, nun passgenau für unsere Branche adaptiert.

Wie geht’s? Auf NXC.de registrieren sich ausschließlich Unternehmen der Branche und bieten sämtliche Artikelarten an – Endverbraucher bleiben außen vor. Preise lassen sich komfortabel kalkulieren. Mit gängigen Warenwirtschaftssystemen beispielsweise HQS ist der Artikelimport per Schnittstelle möglich. Doppelerfassungen entfallen.

Ziel ist Liquidität für den Verkäufer – realisiert über den professionellen B2B-Preis. Gleichzeitig erhöht NXC.de die Lieferfähigkeit im Tagesgeschäft: Ist ein Produkt beim Lieferanten nicht verfügbar oder handelt es sich um eine Rarität, hilft der Blick in die bundesweit vernetzten Lager von Handel, Handwerk, Großhandel und Herstellern.

2025 ist die Nutzung kostenfrei. Ab Januar 2026 beträgt die Monatsgebühr 39,95 € für VDB-Mitglieder bzw. 59,95 € für Nichtmitglieder – ohne weitere Provisionen. Dazu gibt es E-Mail- und Telefonsupport (Mo–Fr, 9–14 Uhr) sowie regelmäßige Webseminare für Neueinsteiger. Zur IWA OutdoorClassics 2026 werden weitere Funktionen vorgestellt.
Der Startschuss fiel am 1. Oktober 2025. Wer sich früh registriert, spart bis Jahresende. Alle Infos: NXC – net exchange: Vernetzt, Verkauft.

Tradition sucht Zukunft – Waffen Schmitt in Goch sucht Nachfolge

Collage mit sechs Ansichten eines Waffenfachgeschäfts: Oben links die Außenansicht mit dem Schild „WAFFEN SCHMITT“; mehrere Innenaufnahmen zeigen Verkaufsräume mit Holztheken, Regalen voller Zubehör und Waffen; unten rechts eine Werkstatt mit Werkzeugen und Arbeitsplätzen.
Tradition trifft Leidenschaft: Ein Blick in das Waffenfachgeschäft „Waffen Schmitt“ – von der einladenden Fassade bis zu den detailreichen Verkaufsräumen und der Werkstatt, wo Handwerk und Service großgeschrieben werden.

Seit über 100 Jahren steht das Alljagd-Fachgeschäft Waffen Schmitt in Goch für handwerkliche Präzision, persönliche Beratung und Vertrauen. Inhaber Ralph Schmitt führt den Büchsenmacher-Meisterbetrieb seit 1982 in dritter Generation – nun sucht er eine Nachfolge, die die Geschichte fortschreibt. 
Das Geschäft im Zentrum von Goch, mit drei Schaufenstern und Parkplätzen direkt vor der Tür, bietet ein starkes Fundament. In der eigenen Werkstatt werden Reparaturen, Montagen und Restaurationen durchgeführt. Das Sortiment umfasst Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen, Zubehör, Munition, freie Waffen, Defence-Artikel und Jagdbekleidung. 
Ein treuer Kundenstamm aus Deutschland und den Niederlanden, ergänzt durch einen Webshop und den Verkauf über EGUN, sorgt für stabile Umsätze. Der Import und Export von Jagd- und Sportwaffen innerhalb der EU ist Teil des Geschäftsmodells. 
Die freien Wohnungen im Obergeschoss können gepachtet oder gekauft werden. Eine Halbtagskraft kann übernommen werden und Ralph Schmitt steht auf Wunsch ebenfalls begleitend zur Verfügung. 
Gesucht wird eine engagierte Persönlichkeit mit Fachwissen, Leidenschaft und Unternehmergeist, die die seltene Gelegenheit nutzen möchte, ein Stück Fachhandelstradition mit Zukunft zu übernehmen.

Weihnachten im Handel 2025 im Zeichen von Werten, Wärme und Wertigkeit

Geschenke mit Haltung

Zwischen Mocha Mousse und Nordic Noel, Kupferglanz und Kirschrot: Die diesjährigen Trends zur Weihnachtszeit setzen auf warme Natürlichkeit, handwerkliche Anmutung und liebevolle Details – eine Ästhetik, die auch im Handel Akzente setzen kann. Doch nicht nur visuell, auch emotional ist Weihnachten 2025 bedächtig. Was Kunden wirklich wünschen, sind nicht einfach Dinge – sondern Erlebnisse, Bedeutung und Beziehung. Genau hier liegt auch die Chance für den Fachhandel.

Erlebnis schlägt Objekt – so lässt sich ein dominierender Trend der Saison auf den Punkt bringen. Gutscheine für besondere Aktivitäten, gemeinsame Zeit oder personalisierte Services erleben eine Renaissance. Wer seinen Kunden Angebote macht, die nicht nur praktisch, sondern auch persönlich sind, trifft den Nerv der Zeit.

Dabei ist „personalisieren“ mehr als nur ein Name auf dem Griffstück. Es geht um individuelle Auswahl, um Geschichten, die Produkte erzählen – etwa ein Bundle aus Pflegeöl, Lederetui und Messer mit Gravur oder ein Airgun-Einsteigerpaket mit Zielscheiben, Munition und Reinigungstuch, direkt als Set angeboten wird.

Auch kleine, durchdachte Geschenkideen unter 30 Euro sind gefragt: Thermobecher, Pflegekits, kompakte Multitools oder Mini-Lampen. Sie machen es Kunden leicht, auch kurzfristig fündig zu werden – vorausgesetzt, sie sind prominent platziert und gut erklärt. Eine Last-Minute-Tischfläche direkt an der Kasse mit farbcodierten Preiskategorien (unter 30 €, unter 100 €, Premium) sorgt für Klarheit und Impulskäufe.

Was sich ebenfalls deutlich zeigt: Kunden sind preisbewusst, aber nicht unbedingt auf Rabatte fokussiert. Vielmehr zählen Wertigkeit und Verantwortungsgefühl – sowohl gegenüber den Beschenkten als auch gegenüber Herkunft und Nutzen der Produkte. Hier können Händler mit Haltung überzeugen. Eine aufgeräumte, schön inszenierte Präsentation, ergänzt um gezielte Glanzpunkte (Kupfer, Messing, Glas), kann dabei ebenso wirksam sein wie ein durchdachter „Geschenke-Finder“ auf der Website oder Pinterest-Boards mit Geschenkinspirationen.

Weihnachten 2025 ist nicht laut, nicht grell, nicht überladen. Es ist leise, persönlich, durchdacht. Wer dieses Lebensgefühl im Sortiment, im Ladenbild und im Service sichtbar macht, verwandelt sein Geschäft in mehr als nur einen Verkaufsraum: in einen Ort, an dem man findet, was man schenken will – und fühlt, warum das so ist.

 

Und wie sieht Weihnachten im deutschen Waffenfachhandel aus?

Ich habe mich ein bisschen umgehört und verschiedene Fachhändler befragt, wie sie sich auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten. Das ging von „Wir machen nichts Besonderes außer weihnachtliche Schaufenster-Deko. Und das auch nur noch wenig, seitdem wir keine Bekleidung mehr haben.“ bis „Wir krempeln den ganzen Laden um fürs Weihnachtsgeschäft.“


Befragt wurden unter anderem Stefan Geißler von Frankonia, Holger Hill von PW Store und Claudia Will von Will & Apel.
 

 

Frankonia – Die Sonderaktion zur Weihnachtszeit im Fachhandel

Die Spezialisten für Jagd, Schießsport und Outdoor-Lebensstil betreiben 25 Filialen in Deutschland und seit Kurzem eine Filiale in Österreich. In einem Gespräch mit Stefan Geißler, Prokurist und Leiter Marketing bei Frankonia, gewährt er einen kleinen Einblick in die Weihnachtsoffensive für das kommende Saisongeschäft.

Collage aus vier Motiven: Schaufenster mit Jagdbekleidung und Dekoration, Weihnachtsbaum im Laden, grüne Christbaumkugel mit goldener Hirsch-Silhouette und Geschenkbox „Adventsrevier“ vor festlichem Hintergrund.
Weihnachtliche Stimmung im Frankonia-Store: festlich geschmückter Baum, Jagd- und Outdoor-Accessoires, stilvolle Geschenkideen und das exklusive „Adventsrevier“-Set.

Die erste Frage an Stefan Geißler nach der Bedeutung von Weihnachten und die Zeit davor für Frankonia beantwortet er wie folgt: „Das Weihnachtsgeschäft hat eine große Bedeutung – gemeinsam mit der Black-Shopping-Phase und natürlich Silvester. Wir haben jedes Jahr spezielle Weihnachtsaktionen, unser Highlight ist unter anderem der Frankonia Adventskalender.“

Beim Blick auf den Unterschied zwischen Onlinehandel und Filialgeschäft in der Weihnachtszeit stellt er mit einem Augenzwinkern fest: „Online gibt es kein Gedrängel. In unseren Filialen wird es zum Glück zu dieser Zeit immer richtig voll. Online sind vor allem Gutscheine als Last-Minute-Geschenk und der Adventskalender besonders gefragt.“ Damit wird deutlich, dass die Filialen während der Weihnachtszeit ein Erlebnisraum bleiben, während der Onlinekanal insbesondere für kurzfristige Geschenkentscheidungen zunehmend relevant ist.

Seit Corona im Onlinehandel eine beliebte Möglichkeit: Bietet Frankonia Click & Collect oder ähnliche Services an? „Grundsätzlich ja. Zu beachten ist jedoch die nach wie vor angespannte Personalsituation bei Versand- und Zustelldienstleistern. In vielen Fällen können wir nicht mehr beeinflussen, wie schnell und ob eine Sendung am richtigen Zielort ankommt. Deshalb gilt: je früher, desto besser.“

Auch die Frage nach der Unterstützung durch Hersteller und Großhändler im Weihnachtsgeschäft beantwortet Stefan Geißler offen: „Wir freuen uns über jede Idee zur weiteren Ankurbelung des Geschäfts. Wer kurzfristig noch eine größere Menge eines oder mehrerer Artikel abgeben möchte, ist bei uns sicher an der richtigen Adresse. Zusätzlich schätzen wir kompetente Verkaufsunterstützung – vor allem an den Wochenenden.“ Diese Aussage zeigt deutlich, dass die Kooperation mit Lieferanten eine wichtige Rolle spielt, um Angebotsaktionen und Verkaufserlebnisse effizient umzusetzen.

Zum Abschluss gibt noch ein sehr persönliches Fazit: Auf die Frage, ob das Weihnachtsgeschäft eher Spaß oder Stress sei, sagt er: „Für eine Händler-Seele ist es in erster Linie ein Traum – und pure Freude.“

PW Store: Weihnachtsgeschäft mit Struktur, Herz und Teamgeist

Mit 29 Filialen von Rostock bis Nürnberg gehört PW Store zu den bundesweit präsenten Fachhändlern für Freizeit-, Airsoft- und Selbstschutzprodukte. Für Geschäftsführer Holger Hill ist die Weihnachtszeit nicht nur ein emotionaler Höhepunkt, sondern auch die geschäftlich bedeutendste Phase des Jahres. „Die Weihnachtszeit spielt eine sehr große Rolle bei PW Store, da dies die umsatzstärkste und zugleich herausforderndste Zeit bei uns ist. Wir bereiten uns bereits frühzeitig auf das Jahresendgeschäft vor und versorgen unsere Filialen mit genügend Ware, damit es keine Engpässe gibt. Die letzten Tage im Dezember sind einzigartig – hier zählt jeder Mann und jede Frau an jeder Stelle von PW Store.“

Collage mit zwei Ansichten des PW Store: Hauptbild zeigt ein Schaufenster mit Rucksäcken, Bögen, Zubehör und Weihnachtsdeko; kleines Bild zeigt die Außenansicht mit beleuchtetem, verschneitem Schaufenster und dekorierten Tannenbäumen.
Winterliche Schaufensterdekoration im PW Store: Jagd- und Outdoor-Equipment stilvoll präsentiert, mit festlich geschmückten Bäumen und Geschenkideen für die Saison.

Die Planung für die Weihnachtssaison beginnt bei PW Store bereits Mitte des Jahres. „Anhand der Planung und in Abstimmung mit unseren Lieferanten ist dann die Ware zur richtigen Zeit in der richtigen Menge am richtigen Ort“, so Hill. Die Logistik hinter 29 Standorten erfordert Präzision – und zeigt, wie stark Organisation und Teamarbeit ineinandergreifen.

Auch das Kaufverhalten verändert sich im Advent spürbar. Viele Kunden sind auf der Suche nach passenden Geschenken – und gönnen sich dabei gern auch selbst etwas. „Gerade zum Thema Selbstschutz gibt es bei uns eine große Auswahl. Hier ist in der dunklen Jahreszeit ein klarer Anstieg erkennbar – und warum nicht auch ein Stück Sicherheit verschenken?“ Neben diesen Produkten sind auch Geschenkgutscheine, die online oder im Laden eingelöst werden können, sehr beliebt.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist das Multichannel-Konzept von PW Store. „Wir verbinden Onlineshop und Filialnetz – Click & Collect ist die Brücke zwischen beiden. Online bestellt und bezahlt, dann bequem in der Filiale abholen.“ In diesem Jahr wird der Service sogar bis zum 21. Dezember angeboten, mit Abholmöglichkeit bis Heiligabend – ideal für stressfreies Last-Minute-Shopping. „So kann man unterwegs am Handy bestellen, nach Feierabend in den Store fahren und die Ware einfach abholen – kein Anstehen, kein Bezahlen vor Ort.“

Auch im Filialbild spielt Weihnachten eine Rolle. „Aktionen und Schaufensterpräsentationen werden zentral gesteuert, aber es gibt regionale Unterschiede – wir sind flexibel und bringen natürlich auch etwas Weihnachtsstimmung in die Geschäfte. Das Auge kauft schließlich mit.“

Auf konkrete Geschenkideen setzt PW Store weniger mit einzelnen Kampagnen, sondern über Sortimentsbreite und Impulskäufe. „Gerade höherwertige Produkte, etwa aus dem Airsoft-Bereich, sind im Dezember gefragt – da gönnt man sich oder anderen etwas Besonderes.“

Von den Herstellern wünscht sich Holger Hill vor allem eines: „Planbare Lieferfähigkeit, damit wir unseren Kunden zum Jahresendgeschäft die komplette Produktpalette anbieten können.“

Trotz aller Anstrengung überwiegt die Freude: „So herausfordernd diese Zeit ist, genauso viel Spaß macht sie auch. Es zählen der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung – je besser wir vorbereitet sind und als großes Team funktionieren, desto besser sind am Ende auch die Ergebnisse. Der Weg ist das Ziel – und dieser Weg macht sehr viel Spaß.“

 

Will & Apel: Weihnachtsstimmung im Fachhandel mit Herz und Konzept

Will & Apel mit dem Ladenlokalen in Hannover verbindet Jagd- und Sportwaffen mit einem umfangreichen Outdoor- und Geschenkartikel-Sortiment. Im Gespräch mit Claudia Will wird deutlich, wie intensiv das Weihnachtsgeschäft dort vorbereitet wird und welche Bedeutung es für den stationären Einzelhandel besitzt.

Collage mit zwei Ansichten: links ein Schaufenster mit Weihnachtsbaum, Hundezubehör, Geschenken und Werbetafel „Will Apel“; rechts ein dekorierter Baum mit Kugeln, Geweih-Deko und Geschenkartikeln auf einem Tisch.
Festliche Schaufenster bei Will & Apel: liebevoll dekorierte Weihnachtsbäume, stilvolle Geschenkideen und Accessoires für Hundeliebhaber und Jagdfans.

Schon früh beginnt die Planung: „Wann beginnt für euch konkret die Vorbereitung auf die Weihnachtssaison?“ – „Einkaufsmessen bezüglich Geschenkartikeln, Geschenkpapier und weihnachtlichen Tüten, Geschenkanhängern werden im Januar/Februar oder auch erst im August auf diversen Messen eingekauft.“ Damit zeigt sich: Weihnachten ist bei Will & Apel keine Spontanaktion, sondern Teil eines strategischen Jahreszyklus.

Im Hinblick auf das Konsumverhalten der Kundschaft erklärt Claudia Will auf die Frage: „Wie verändert sich das Einkaufsverhalten eurer Kundschaft in der Vorweihnachtszeit?“ – „Je näher wir an Weihnachten kommen, desto schneller können sich Kunden beim bzw. für den Kauf entscheiden.“ 

Wenn es um „Services für Last-Minute-Käufer“ geht, wird klar: Neben klassischen Waren zählen auch Gutscheine und kleinere Geschenkartikel zum Sortiment – „Der Last-Minute-Kunde kauft gerne ‚Flachgeschenke‘, also Gutscheine, aber auch Socken, Krawatten, Schals und/oder Taschenmesser. Wir packen alles hübsch zum Geschenk ein, auch noch am 24.12. um kurz vor Ladenschluss (13 Uhr) – da macht es keinen Unterschied, ob 10, 100 oder 1000 Euro ausgegeben werden!“ und weiter „Ab spätestens Anfang November kommen Kunden, die Kleinigkeiten für Adventskalender suchen. Auch hierfür haben wir immer ein paar Ideen und Kleinigkeiten vorbereitet: Handwärmer, Ballistol, Fleeceschals, Hutanstecker, Schlüsselanhänger u. v. m. Bei Bedarf und Budgetbesprechung packen wir auch einen Adventskalender für den Jäger oder die Jägerin und/oder Hundefreund.“

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung des Einkaufserlebnisses vor Ort: „Stellt ihr euer Ladengeschäft zu Weihnachten auch optisch um – z. B. durch Dekoration?“ – „Ja! Ab Anfang November starten wir langsam mit der Deko auf der Fläche, Mitte November steht dann alles zu 100 Prozent – inklusive Weihnachtsbäumen, Schaufenster-Deko und entsprechender Weihnachtsartikel. Wir wollen das Einkaufserlebnis offline so schön wie möglich gestalten und unsere Kunden für den lokalen Einzelhandel begeistern und zum Kauf animieren.“

Auch das Sortiment ist weihnachtlich durchdacht: „Welche Rolle spielen Geschenkideen für Jäger, Sportschützen oder Sammler in eurem Geschäft?“ – „Kleine Themenwelten sollen zum Kauf anregen!“ führt Claudia Will aus. „Tische, auf denen z. B. Pullover, Tassen und Christbaumanhänger eine weihnachtliche Einheit ergeben. ‚Hunde-Tische‘ mit Decken, Snacks und Hundespielzeug im weihnachtlichen Dekor ergänzen das Sortiment.“

In puncto Unterstützung durch Hersteller oder Großhändler lautet der Wunsch klar:  „Werbematerial, Tüten und kleine Goodies für unsere Kunden.“

Zum Abschluss die ehrliche Einschätzung: „Macht euch das Weihnachtsgeschäft eher Spaß oder ist es Stress?“ – „Es macht Spaß und ist stressig zugleich!“

Autor

Claudia Jahn
Claudia Jahn
Freelance writer