Während die Stationen bei der Survivalrally eher von schnelllebigem Charakter waren – die Faktoren Zeit, körperliche Belastung und künstlich erzeugter, positiver Stress waren hier maßgeblich – hatten wir im Rahmen unserer Recherche über Survial und Bushcraft auch die Möglichkeit verschiedene Techniken kennenzulernen, aus natürlichen Materialien, Werkzeuge und Kochutensilien herzustellen. Die Geduld und das Wissen, das in diesen Prozessen steckt, gaben uns einen tiefen Einblick in die Philosophie des Bushcrafting: Das Leben im Einklang mit der Natur und das respektvolle Nutzen ihrer Ressourcen.
Survival vs. Bushcrafting: Die feinen Unterschiede
Letztendich kann man wohl feststellen, dass obwohl beide Konzepte oft miteinander verglichen werden, sie sich in ihrer Zielsetzung doch deutlich voneinander unterscheiden. Survival ist auf das schnelle Überleben in Krisensituationen fokussiert, während Bushcrafting darauf abzielt, ein nachhaltigeres Leben in der Natur aufzubauen. Diese Unterscheidung ist vor allem entscheidend für Händler und Hersteller in der Outdoor-Branche. Produkte für den Survival-Bereich müssen extrem robust und einfach zu bedienen sein, während im Bushcrafting Vielseitigkeit und Flexibilität gefragt sind.
Die Bedeutung für die Outdoor-Branche
Der wachsende Trend zu Survival und Bushcrafting bietet enorme Chancen für die Outdoor-Industrie. Hersteller, die die Bedürfnisse dieser beiden Zielgruppen verstehen, können gezielt innovative Produkte entwickeln, die den hohen Ansprüchen der Anwender gerecht werden. Die IWA OutdoorClassics bietet die ideale Plattform, um diese Produkte einem internationalen Publikum zu präsentieren und die Zukunft der Outdoor-Branche mitzugestalten.
Survival Rally 2024: Drei Fragen an Amelie und Heinz Eichinger Noll
Veranstalter der Survival Rally 2024 waren Heinz Eichinger und Amelie Eichinger-Noll mit ihrer neuen Firma Eichenwerk. Beide sind primär in der Schießszene zu Hause, wobei Heinz auf Grund seines beruflichen Backgrounds und diverser Ausbildungen sich auch in der Survival-Community als Experte einen Namen gemacht hat.
Frage 1: Amelie, wie viele Berührungspunkte hast du in deinem Alltag mit den Themen Survival und Bushcraft?
Amelie Eichinger-Noll: “Um hier wirklich transparent zu sein, für Outdoor und Bushcrafting muss ich mir neben meinem Arbeitsalltag schon ganz bewusst Zeit nehmen, dass sie nicht auf der Strecke bleiben. Um neben Events, dem Alltag auf der Range oder dem Office, wirklich noch intensiv zu bushcraften, bleibt oftmals leider gar keine Zeit. Allerdings versuche ich so oft ich kann längere Aufenthalte in den Bergen oder der Natur mit einzuplanen. Hier kann ich dann auch wieder Kraft für meinen Alltag tanken.
Frage 2: Wie würdest du den Hype um Survival und Bushcraft in der Bevölkerung beschreiben? Ist hier seit Formaten wie 7 vs. Wild eine Steigerung des Interesses zu bemerken?
Heinz Eichinger: Survival und Bushcraft interessieren die Bevölkerung schon lange, lediglich der Zugang dazu, beziehungsweise die Medien worüber die Inhalte konsumiert werden, haben sich verändert. Der erste richtige Hype wurde vor einigen Jahren mit Bear Grylls, Cody Ludin und weiteren Survivalsendungen im Fernsehen ausgelöst. Medien mit Outdoorinhalten regten erstmalig die breite Masse zum Nachamen an. Den zweiten spürbaren Hype gab es dann mit Formaten wie 7 vs. Wild, die hauptsächlich in den sozialen Medien stattgefunden haben. Hier wird vor allem auch die jüngere Generation angesprochen und mit der Thematik in Berührung gebracht.
Frage 3: Wie reagiert die Branche auf den Trend und welche Chancen ergeben sich für Industrie und Fachhandel?
Heinz Eichinger: Für die Branche ergeben sich aus den spürbaren Outdoor-Trends natürlich auch neue Chancen – damals gab für Szeneinteressierte ein eher überschaubares Produktsortiment, meist mit ausführlicher Recherche der Käufer verbunden. Heutzutage sind Begriffe wie Outdoor oder Survival breiter gefächert und reichen über diverse Level – vom Naturliebhaber bis hin zum eingefleischten “Prepper” - für jeden gibt es die passenden Artikel, um dem Hobby nachgehen zu können. Hier haben der Fachhandel und die Branche entsprechend auf den Trend reagiert und das Sortiment den jeweiligen Levels, Nischen und Bedürfnissen, durch Innovation und Produktentwicklung angepasst.