Allein in Deutschland, einem der größten und bedeutendsten Jagdmärkte Europas, entdecken immer mehr Frauen das Jagen für sich. Nach Schätzungen des Deutschen Jagdverbands sitzen in den Vorbereitungskursen zur Jägerprüfung an den deutschen Jagdschulen rund 25 Prozent Frauen – ihr Anteil ist in den letzten zehn Jahren um mehr als ein Fünftel gestiegen.
Ein internationaler Trend
Diese Entwicklung ist nicht nur in Deutschland zu beobachten. In Norwegen interessieren sich so viele Frauen für den Jagdsport, dass der nationale Verband Norges Jegerog Fiskerforbund (NJF) ein umfangreiches Programm mit speziellen Veranstaltungen und Lernangeboten für diese Zielgruppe aufgelegt hat. Vom Schießunterricht über Seminare zur Elchjagd bis hin zu Übungsstunden im Tontaubenschießen – der Veranstaltungskalender für Schützinnen in Norwegen ist prall gefüllt. Die NJF hat auch eine Facebook-Gruppe (NJFF Jenter) speziell für Frauen eingerichtet, die zur Jagd gehen oder in die Jagd einsteigen wollen. Diese Gruppe zählt derzeit knapp über 6.500 Mitglieder.
Auch jenseits des Atlantiks zeigen die neuesten Zahlen aus den USA den gleichen Trend. In der 2022 vom U.S. Fish & Wildlife Service durchgeführten nationalen Erhebung über Fischen, Jagen und Aktivitäten in der Natur wurde [auf Seite 23] festgestellt, dass von den 14,4 Millionen befragten Jagdteilnehmern 22 Prozent weiblich waren. Dies entspricht 3,1 Millionen Frauen – einen Markt dieser Größe außer Acht zu lassen, wäre nicht sonderlich klug.
Es ist jedoch eine Sache, einen Trend zu erkennen, eine ganz andere ist es, ihn zu verstehen.